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Johannes Hertle: So ging es nach der Zimmerer-Lehre weiter

Kümmert sich heute um die Arbeitsvorbereitung von Baustellen: Vor rund elf Jahren hat Johannes Hertle eine Zimmerer-Ausbildung begonnen.

Wer eine Zimmerer-Ausbildung macht, hat viele Karrieremöglichkeiten und kann sich etwa zum Vorarbeiter, geprüften Polier oder Zimmermeister fortbilden. Johannes Hertle (26) hat sich nach der Zimmerer-Lehre für eine Fortbildung zum Holztechniker entschieden. Im Interview erzählt er, wie sein aktueller Arbeitsalltag aussieht.

Herr Hertle, warum haben Sie sich vor rund elf Jahren für Ihre Zimmerer-Ausbildung entschieden?
Während meiner Schulzeit habe ich ein Praktikum bei Taglieber Holzbau gemacht, bei dem ich die Aufgaben eines Zimmerers auf einer Sanierungsbaustelle kennengelernt habe. Und die praktische, handwerkliche Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Wie ging es nach der dreijährigen Lehre weiter?
Ich habe noch zwei Jahre als Zimmerergeselle im Bereich Sanierungen gearbeitet. Und nach meiner zweijährigen Fortbildung zum Holztechniker bin ich wieder in meinen Lehrbetrieb zurückgekehrt. Um meinen Praxisbezug zu vertiefen, habe ich noch ein Jahr als Vorarbeiter verschiedene Sanierungsbaustellen betreut.

Mein aktueller Arbeitsplatz ist im Büro. Ich kümmere mich um die Arbeitsvorbereitung im Bereich Zimmerei Sanierung. Hier bereite ich verschiedene Bauvorhaben vor: Vom Dachstuhl für ein gemauertes Haus, über Carport bis hin zu Aufstockungen in Holzrahmenbauweise.

Warum haben Sie sich für die Ausbildung zum Holztechniker entschieden?
Um verantwortungsvollere Aufgaben zu bekommen. Ich wollte schon immer vorwärtskommen und mir war es wichtig, die Fortbildung zeitnah zu machen. Wenn ich das erst in zehn Jahren gemacht hätte, hätte ich mich viel schwerer getan.

Archivbild aus 2014: Damals stand der Zimmerer für ein LIV-Fotoshooting vor der Kamera.

Am Montagetisch bereitete Johannes Hertle Elemente für ein Haus vor.

Was vermissen Sie aus Ihrer Zeit als Zimmerer auf der Baustelle?
Zu sehen, was man tagtäglich geleistet hat. Als Zimmerer habe ich am Ende des Tages den neuen Dachstuhl oder die Aufstockung eines weiteren Geschosses auf ein Bestandsgebäude gesehen. Das war jedes Mal aufs Neue beeindruckend. An Tagen, an denen ich nur vor PC sitze, fehlt mir auf jeden Fall das praktische, körperliche Arbeiten an der frischen Luft.

Was hat Ihnen als Zimmerer besonders viel Spaß gemacht?
Ich war im Bereich Zimmerei Sanierung eingesetzt und es war schon toll, denn jede Sanierungsbaustelle bringt neue Herausforderungen mit sich, man muss mitdenken und sieht immer wieder etwas anderes.

Wie sieht Ihr aktueller Arbeitsalltag aus?
Mein Aufgabengebiet umfasst die komplette Arbeitsvorbereitung von Baustellen im Zimmerei- und Sanierungsbereich. Ich fahre auf Sanierungsbaustellen, um den Bestand aufzumessen. Danach pflege ich die Daten in unser System ein und erstelle die Werkplanung. Außerdem führe ich Gespräche mit Kunden und Bauleitern.

Bei umfangreichen Bauvorhaben wie Aufstockungen bereite ich die Daten für die Vorfertigung der Elemente vor und messe  die Schwellen vor Ort ein, damit bei der finalen Montage alles auf den Millimeter genau passt.

Und was haben Sie beruflich noch vor?
Ich möchte in den nächsten Jahren nach Möglichkeit wieder etwas mehr praktische Aufgaben auf der Baustelle übernehmen, da ich nicht jeden Tag nur acht Stunden vor dem PC sitzen kann.

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